Das auf insgesamt vier Geschossebenen (UG, EG, 2 OG) organisierte Pfarrheim Hl. Kreuz in Bludenz liegt im Osten des Stadtzentrums auf dem früheren Gelände der Firma Getzner und stammt aus dem Jahre 1973.

Bis zu seiner energetischen Generalsanierung mit Förderstufe 5 im Zeitraum zwischen 2012 und 2013 war der in Hanglage situierte Baukörper nicht erneuert worden. Dementsprechend präsentierte sich der historische Stahlbetonskelettbau bis dahin im Erdgeschoss mit einer Stahlbeton-Oberfläche, über der sich in den oberen Geschossen eine aus Glasfaserformteilen bestehende Fassade entwickelte.
Diese Brüstungselemente stammten aus der Getzner-Kunststoff-Produktion, wodurch die Verbindung zwischen Bauareal und Bauwerk augenscheinlich zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Unter- und Erdgeschoss waren vor Beginn der Sanierungsarbeiten von der Pfarre genutzt worden. Dabei waren im UG ein kleiner Pfarrsaal sowie zwei Gruppenräume, im EG der auf ca. 120 Personen ausgelegte große Pfarrsaal und diverse Nebenräume angeordnet gewesen. Das erste OG hatte mehrere Schwesternzimmer, das zweite Obergeschoss eine Messner-Wohnung aufgenommen. In den zwei Obergeschossen befanden sich nach Südwesten hin orientierte Terrassen mit schönem Ausblick auf die benachbarte Hl. Kreuz-Kirche.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde das ursprüngliche Nutzungskonzept optimiert und heutigen Anforderungen angepasst. Ferner glichen die Planer den Altbau modernen räumlichen Anforderungen an. Auf diese Weise entstand ein lichtdurchflutetes, atmosphärisch sympathisches Veranstaltungshaus im Passivhausstandard, das sich nach außen hin mit neu verputzter, weißer Dämmfassade, modernen, dreifach gedämmten Fenstern sowie einem neuen, gedämmten Dach mit Fotovoltaik- Anlage zeigt.

Ferner wurde der bis auf die tragenden Strukturen zurückgebaute Altbau nach Südwesten hin erweitert, sodass das sanierte Bauwerk heute über rund 30 Prozent mehr Nutzfläche verfügt. Dabei wurden die terrassierten Erweiterungen im Südwesten aus energetischen Gründen sämtlich in konstruktiver Holzbauweise realisiert. Ferner umfasste das energetische Konzept des neu gestalteten Pfarrheims eine Wärmepumpe mit Grundwassernutzung sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Alle diese Maßnahmen trugen maßgeblich dazu bei, dass heute anstatt der früher erforderlichen 20.000 Euro teuren jährlichen Heizkosten nunmehr lediglich 2.000 Euro anfallen. Die Umstrukturierung im Inneren des Gebäudes erfolgte barrierefrei. Alle Geschosse werden nun durch eine neue Liftanlage miteinander verbunden. Die neue Erschließung, die das Untergeschoss und das Erdgeschoss verbindet, erfolgt- anstelle der früheren beiden getrennten Eingänge – heute über ein zentrales Foyer mit einer offenen, geschwungenen Treppe.

Im Untergeschoss wurden die bestehenden Räumlichkeiten wie der kleine Saal, die Seminarräume und die WC-Anlage neu strukturiert und intelligent angeordnet.

Das Erdgeschoss nimmt – wie bisher – den großen Pfarrsaal, die Küche und das neugeschaffene Foyer mit Erker auf. Als Blickfang wurde von den Architekten zwei Stukkatoelemente in erfrischendem Magenta entworfen.

In den beiden Obergeschossen entstand ein Wohnheim der Caritas mit acht jeweils 16 m² großen Zimmern inklusive Nasszelle, in denen Menschen mit Behinderungen temporär Aufnahme finden. Zwei weitere Räume stehen zur vorübergehenden Entlastung von Familien mit behinderten Angehörigen zur Verfügung. Ferner nimmt das 1. OG einen Gemeinschafts-Aufenthaltsraum, eine Küche mit Esszimmer sowie eine Terrasse auf.

Das zweite Obergeschoss verfügt – neben den Gästezimmern – über eine kleine Küche sowie eine weitere Terrasse. Während die Räume der Caritas mit blauen Nadelfilzböden und eierschalenfarbigen Wänden ausgestattet sind, verfügen die Räumlichkeiten der Pfarre über Parkettböden. Darüber hinaus verleihen die markanten Flächenvorhänge dem großen Pfarrsaal, der für Veranstaltungen aller Art offen steht, eine freundliche, einladende Atmosphäre.