Architektur
aus Leidenschaft
  • Projekt

    Das Zentrum eines urbanen Ensembles wird durch jenen Punkt definiert an dem das Leben am dichtesten pulsiert. Der allseitig von Gebäuden umschlossene und zweiseitig von Straßen flankierte Postplatz bildet an der Scheide zwischen Fußgängerzone und Fahrzeugverkehr einen Knoten der Stadt. Wer Bludenz konsumiert frequentiert diesen Punkt. Dem Genius Loci dieses Ortes galt es gerecht zu werden.

    Am Anfang stand ein kleiner Kiosk als Erbe an die Stadt und die testamentarische Vorgabe des vorherigen Besitzers den bestehenden Flächenverbrauch einzuhalten. Für die Proportionierung des Neubaues war die Verhältnismäßigkeit zum städtischen Ensemble maßgebend. Auf der eng begrenzten Fläche sollte das volle Anforderungsprofil einer Kleingastronomie umgesetzt werden. Die Aufgabe bestand also in einem kleinen kommunizierenden Solitär an exponierter Position.

    Das architektonische Repertoire ist klassisch, von fast schlichter Zurückhaltung und vermeidet die Wertung seiner Umgebung in wichtige und unbedeutende Bereiche. Der freien allseits einsehbaren Position wurde durch eine umlaufend transparente Hülle begegnet.

    Die optische Durchlässigkeit des Stadtraumes bleibt gewahrt. Aus der Dynamik des Verkehrs ergab sich die Form, den Fluss der Bewegung umgrenzend ohne zu zerschneiden. Der offene Bar- und Verkaufsbereich bildet das Herzstück des Pavillons. Mit den Toiletten und Nebenräumen wurden geschlossene Zonen unter das Gebäude geschoben.

    Der Gebäudesockel besteht aus einer zweischaligen Hülle aus demselben gemauertem Kalksandstein der auch die Textur des Platze bildet. Als Außenhaut kam eine umlaufende einachsig gekrümmte Glashülle zum Einsatz. Die Vertikalstöße der Isolierglasscheiben wurden lediglich verfugt um die Durchgängigkeit der Fassade nicht zu beeinträchtigen. Ein orthogonaler Rücksprung der Hülle markiert den Eingang und bildet gleichzeitig den überdachten Vorbereich. Platzseitig gliedert ein verglastes Schiebeelement die Fassade in zwei gleichmäßige Teile.

    Im Inneren dominiert die umlaufende Theke aus Edelstahl mit einer zweiachsig gekrümmten hinterleuchteten Glasscheibe an der Stirnseite. Im Rücken der Bar steht eine raumhohe rote Wandscheibe die in ihrer allseitigen Einsehbarkeit die Präsenz des Gebäudes intensiviert..

    Am Tage verwandeln die Gäste das Mezzo in Bühne und Zuschauerraum, Der Gast ist gleichzeitig Zuschauer und Akteur ohne sich beider Rollen gegenwärtig zu sein. Nachts strahlt das Mezzo als Laterne über Platz und Straßen, ein kleines fast autarkes Stadtmöbel mit dem Anspruch einer Landmark in der Matrix der Stadt.

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  • Leistungen