Die Entwurfsidee bestand darin die Erweiterung der Produktion und des Büros am bestehenden Projektstandort in Götzis zu konzipieren.
Die Verbindung von Produktion und Büro sollte am gleichen Standort erhalten bleiben, da kurze Wege einen hohen Synergieeffekt für das Unternehmen darstellen.
Dabei war es uns wichtig eine hohe Qualität aller Arbeitsplätze in allen Arbeitsbereichen zu schaffen.

Der Zubau wurde auf eigenem Grundstück auf der Westseite des Standortes der Firma Feinjersey errichtet. Die Außengestaltung erhielt eine einheitliche, klare Formensprache.
An den Fensterbändern sind die Produktionsebenen und das Bürogeschoss klar ablesbar. Im Norden ist die Büroebene, welche im zweiten Obergeschoss situiert ist, zurückgesetzt, auf der Südseite wurde in dieser Ebene eine Sonnenterrasse konzipiert.

Das zum Gesamtgebäude zentral gelegene gläserne Fluchttreppenhaus dient zugleich auch der internen Erschließung. Die Fassade selbst besteht aus einem grauen Sandwich-Paneel, die Fensterbänder und das Haupttreppenhaus heben sich anthrazitfarben davon ab.

Der gesamte Gebäudekomplex erhielt durch den Zubau eine Neuorientierung. Die Haupterschließung der Produktionsebenen und des Bürogeschosses wurde von der Ostseite auf die Westseite verlegt.
Diese erfolgt nun über ein westseitig komplett verglastes Treppenhaus, welches sich durch einen Gebäudevorsprung und die dunkle Metallfassade vom Hauptkörper hervorhebt. Das Treppenhaus ist aus Stahlbeton.
Die Treppe schmiegt sich um den Liftkern und erreicht mit den losgelösten Podestflächen Leichtigkeit und Klarheit. Durch die westseitige Verglasung ist es lichtdurchflutet, hell und freundlich. Ein Handlauf aus Holz und der rote Teppich auf den Podesten verleihen dem großzügigen Treppenhaus eleganz.

Neben der Neuorientierung des Gebäudes erfolgte auch eine innere Neuorganisation.
Durch die Neugliederung des Produktionsablaufes sind nun die Strickmaschinen für Synthetikprodukte in den Bestandshallen 1 und 2 untergebracht. In Halle 3 und den sich im Neubau im UG, EG und 1.OG befindlichen Hallen stehen die Strickmaschinen für Baumwollprodukte.
Die Lagerfläche für die Rohware und die fertigen Produkte sowie die Auslieferung, Warenkontrolle und Versand befinden sich zentral im Untergeschoss des Altbestandes.
Über eine in das Untergeschoss des Neubaus integrierten LKW – Laderampe erfolgt die Auslieferung der Ware. Ein 8 t schwerer Lastenlift erschließt die drei Produktionsgeschosse miteinander.

Großen Augenmerk legten wir auf eine hohe Arbeitsplatzqualität. Im Produktionsbereich wurden die Meisterbüros neu zentral situiert und erhielten dadurch direktes Tageslicht. Außerdem entstand dort ein Mitarbeiteraufenthaltsbereich mit einer teilüberdachten Terrasse, eine Lehrwerkstatt, ein Labor, ein Besprechungszimmer und eine WC-Anlage. Alle Produktionshallen im Neubau haben Tageslicht und einen Sichtbezug nach außen.

Da der Stoff keiner direkten Besonnung ausgesetzt sein soll wurden an der Süd- und Westseite in der Produktionsebene bewegliche, fönsturmsichere, tageslichtgesteuerte Sonnenschutzlamellen angebracht.

Das neue Haupttreppenhaus erschließt sowohl die Produktionsbereiche als auch die Büroebene.
Die im 2. OG situierte Büroebene befindet sich über den Dächern der Nachbargebäude. Durch die hohe Transparenz erhält man einen Rundumblick in die Schweiz, das Rheintal und die götzner Bergwelt.

In dieser lichtdurchfluteten Büroebene wurden durch reduzierte Materialwahl Akzente gesetzt, die eine harmonische Atmosphäre ausstrahlen. Die raumhohen Glasflächen stehen für Offenheit und Transparenz.
Durch die Mooreiche, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt wurde, bekommt diese Ebene einen freundlichen, einheitlichen Charakter. Der athrazitfarbene Teppichboden im gesamten Geschoss verleiht der Büroebene Großzügigkeit. Die weiße metallene Kühldecke reflektiert sowohl das Tageslicht als auch das indirekte Licht der Stehleuchten und sorgt so für ein angenehmes, wohltuendes Licht.
Der Erschließungskern inkl. der Nebenräume sowie das Pendant auf der Ostseite mit seinen Nebenräumen wurden mit einer Spachteltechnik schwarz gestaltet. Dadurch wurden gleichzeitig die Zugangsbereiche des Besprechungsraumes und des Aufenthaltsraumes hervorgehoben.

Der Empfang direkt beim Eingang ist in Mooreiche gehalten. Ein Panoramafenster im Westen richtet in der Empfangszone den Blick in die schweizer Berge. Neben dem Empfangsmöbel ist auch die Garderobe sowie die Materialschränke in Kombination aus schwarzen Elementen und Mooreiche einheitlich gestaltet worden.

In der Mitte der Büroebene befindet sich die Kommunikationszone mit Kopierstationen. Von dort werden die offenen, transparenten Büroeinheiten mit insgesamt 38 Arbeitsplätzen erschlossen. Die Bürowände bestehen aus Glaselementen mit Türelementen aus Mooreiche.

Die nördlichen und südlichen Außenfassaden wurden mit raumhohen, 3-fach isolierverglasten Fenstern ausgestattet. Auf der Nordseite ist die Fassade in der Büroebene zurückgesetzt und erhielt dadurch eine begrünte, vorgelagerte Dachfläche mit Blick Richtung Bodensee. Die Sonnenterrasse mit Blick auf den Kummenberg ist im Süden situiert. Sie ist mit Lärchenholz gedeckt und mit beweglichen, tageslichtgesteuerten Sonnenlamellen überdacht. Durch die Sonnenlamellen wird das Tageslicht in die Büros umgelenkt und eine Blendwirkung wird dadurch vermieden.

Ein 46m² großes, ebenfalls raumhoch verglastes Besprechungszimmer mit einem imposanten 6m langen Tisch aus Mooreiche und direktem Zugang zur Sonnenterrasse ist im Südwesten angegliedert. Gegenüber im Südosten liegt der Mitarbeiter-Aufenthaltsraum mit rückwärtig voll ausgestatteter Küche. Im Aufenthaltsbereich steht als Blickfang ein 6m langer Stehtisch aus Mooreiche mit dazu passenden roten Barhockern. Auch hier gibt es einen direkten Zugang zur Terrasse.

Die Arbeitsplätze haben eine hohe Qualität. Durch einen Doppelboden sind die Arbeitsplätze flexibel gestaltbar. Die Möbelkonzeption wurde in Zusammenarbeit mit den Bauherren entwickelt und individuell auf die Mitarbeiter abgestimmt. So haben die Mitarbeiter auf Wunsch elektrisch höhenverstellbare Tische erhalten. Die Ablageflächen der Möbel sind auch hier einheitlich in Mooreiche ausgeführt. Tageslichtgesteuerte Stehlampen mit direkter und indirekter Beleuchtung sorgen für beste Arbeitsbedingungen.