Architektur
aus Leidenschaft
  • Projekt

    Mit der im Oktober 2003 begonnenen und im Frühjahr 2009 abgeschlossenen Revitalisierung des rund 50 000m² großen ehemaligen Huber Areals nutzte die Marktgemeinde Götzis eine Chance, wie sie sich Ortsplanern nur ganz selten bietet.

    Unter der neuen Bezeichnung „Am Garnmarkt" hat sich dieses Quartier im Kernbereich von Götzis in den letzten Jahren zu einem modernen, attraktiven und lebendigen Zentrum mit hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität entwickelt. Dabei wurde der alte Textil-Komplex mit einem interessanten Nutzungsmix aus Handel, Wohnen, Gastronomie und Arbeiten zu neuem Leben erweckt.

    Das Zusammenspiel zwischen Alt und Neu prägt das Gesamtbild der Anlage. Den nord-östlichen Abschluß des historischen Huber-Areals bilden die vom Architekturbüro Nikolussi Hänsler geplanten Baukörper I und G. Der Neubau G wurde Ende 2008 fertiggestellt.

    Mit seinen klaren, sachlichen Strukturen, ist der Neubau in der Flucht der bestehenden Ostfassade situiert. Aus diesem Baukörper dreht sich im Obergeschoss eine innovative, energieeffiziente Hypokauste heraus und fixiert optisch den Übergang zu der geplanten zukünftigen Bebauung im Norden.

    Der Hauptkörper mit Sockel, Stiegenhaus und Westfassade besteht aus einer schwarzen, massiven Putzfassade. Die Hypokauste präsentiert sich als Glas-Stahlkonstruktion. Das Erdgeschoss beherbergt die Bibliothek der Gemeinde Götzis. Deren Erfordernisse konnten durch die variable Einteilung der Geschäftsfläche komplett umgesetzt werden. Die Büroflächen in den Obergeschossen werden über das Stiegenhaus und die verglasten Laubengänge auf der Westseite erschlossen. Auch hier wurde bei der Flächenaufteilung den Wünschen der Mieter Rechnung getragen.

    Durch die große Flexibilität der Büroeinteilungen konnte man den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden (z.B. HNO-Ordination, Statikbüro, Neurologie, Bank Unicredit etc.). Auf allen Gebäudeebenen sind die Büros natürlich belichtet. Dabei verfügen sie über direkten Sichtkontakt nach Außen, teilweise mit Blick auf den Bodensee.

    Das bestimmende Element des Energiekonzeptes stellt bei diesem Baukörper die Hypokauste dar. Diese trägt entscheidend zur Verbesserung der Licht- und Wärmeverhältnisse in den Innenräumen sowie zur Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei. Als reaktionsfähige Fassade ausgebildet, ist sie in der Lage, negative klimatische Umgebungseinflüsse im Innenraum kaum wirksam werden zu lassen. Ferner wird durch die vorgelagerte Glasfront zusätzlich der Schallschutz deutlich verbessert. Durch die Integration des Sonnenschutzes in der Hypokauste ist dieser komplett vor Witterungseinflüssen und Luftverschmutzung geschützt.

    Die Revitalisierung des früheren Huber Areals wertet nicht nur das Zentrum der Marktgemeinde Götzis auf, sondern schafft für die ganze Kummenbergregion einen neuen, hoch attraktiven Mittelpunkt.

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