Darf man ein Gebäude abreißen, das städtebaulich stimmig integriert ist und mit seiner Marmorfassade über ein einzigartiges Zeugnis der Architektur der 1950er-Jahre verfügt? Nein, fand das Architekturbüro, das darf man nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn es von niedrigen und düsteren Räumen geprägt ist.

Die Lösung: Der Zubau ist im Rhythmus des Bestands gestaltet, eine Glasspange umhüllt den ganzen Komplex und schafft ein einheitliches Erscheinungsbild von Alt- und Neubau. Die Glasspange bietet Durchblick auf die Marmorfassade, ist Wärmeschutz und gleichzeitig auch Trägerstruktur für ein in Europa bisher einzigartiges Tageslicht-Umlenksystem, das gemeinsam mit dem Innsbrucker Lichtstudio Bartenbach entwickelt wurde.

Dieses Umlenkungssystem streut Licht blendfrei in den Raum, was einen verblüffenden Effekt erzeugt: das Licht scheint aus dem Rauminneren zu kommen. Zusätzlich wurden Materialien eingesetzt, die den Raum und das Licht so reflektieren, dass Tiefe und Leichtigkeit entsteht. Aus den niedrigen Büros des Altbaus sind helle und freundliche Arbeitsplätzen geworden. Gemeinsam mit zwei Lichthöfen sorgt die Glasspange auch für hervorragende Energiewerte.